Die gelungene Landung - Krönung eines Fluges

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swisseagle
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Die gelungene Landung - Krönung eines Fluges

Beitrag von swisseagle »

Auf so manchem Flug in die Ferien konnte ich mir ein etwas sarkastisches Lächeln nicht verkneifen, wenn kurz nach dem Aufsetzen und der Aktivierung der Schubumkehr in der Passagierkabine lautes Klatschen ertönte. Offensichtlich war das immer ein Zeichen grosser Erleichterung, wenn man wieder festen Boden unter den Füssen bzw. unter dem Fahrwerk hatte. Nicht immer war das jedoch ein Verdienst des Kapitäns oder seines Co's, sondern des perfekt funktionierenden Autopiloten.

Während der Jahrzehnte meiner fliegerischen Betätigung (Segelflug und Reise-Motorsegler) verhalf kein Autopilot zu einer Landung, die man ohne rot zu werden, als einwandfrei bezeichnen konnte. Ueben, ueben und nochmals üben lautete die Devise. Steter Tropfen höhlt den Stein gilt auch in der Fliegerei, speziell für die Landungen.

Bereits beim Anflug auf den Platz sollte man sich reibungslos in die Platzrunde einfädeln, den Funkverkehr mithören, den Luftraum aufmerksam beobachten und korrekte Positionsmeldungen (Gegenanflug, Queranflug, Endanflug) absetzen, damit man dem übrigen Verkehr nicht in die Quere kommt. Wichtig ist auch die vorgeschriebene Platzrundenhöhe und eine angemessene Geschwindigkeit einzuhalten. Unnötige Anspannung oder gar Nervosität kann eine saubere Landung vermasseln. Daher ist zwar volle Aufmerksamkeit, nicht jedoch innere Unruhe oder gar Nervosität empfehlenswert.

Beim Eindrehen aus dem Queranflug in den Endanflug in relativ geringer Höhe ist schon so mancher Aviateur vom Himmel gefallen. Ist die Kurve zu eng geraten und stimmt die Geschwindigkeit nicht, droht Strömungsabriss, der dann nicht mehr korrigierbar ist. Auch die korrekte Sinkrate bzw. der Winkel zum Aufsetzpunkt ist zu beachten. Kommt man zu kurz, muss sich der Piloteur mit Leistung an die Piste heranhungern. Gerät der Anflug zu hoch, kann das heftiges Bremsen oder gar ein Ueberschiessen der Piste bedeuten.

Der Blick bei der Landung sollte auf einen imaginären Punkt vor der Schwelle gerichtet sein, damit der Flieger nach dem Ausschweben immer hinter der Schwelle auf den Boden trift. Mit teilweise ausgefahrenen Luftbremsen (TMG) und langsam durchgezogenem Steuerknüppel (Blick nicht auf den Anfang der Piste sondern auf das Pistenende) gerichtet, wartet man mit Mindestfahrt auf den ersten Bodenkontakt und fährt die Störklappen dann voll aus, um den Restauftrieb zu zerstören. So wird ein hartes Durchsacken durch vorzeitigen Strömungsabriss oder känguruhartiges Hüpfen bei Ueberfahrt vermieden.

Seitenwind bei der Landung ist auch kein grosses Problem, wenn man die luvseitige Fläche in den Wind hängt. So wird der Flieger sauber auf dem Kurs zur Piste bleiben. Vergessen darf man dann allerdings nicht, die Tragflächen kurz vor dem Boden kontakt wieder waagerecht auszurichten.

Banale Weisheiten, die bereits jeder Flugschüler immer wieder von seinem Lehrer eingetrichtert bekommt. Trotzdem tut auch so mancher alte Hase oder besser gesagt, alter Adler, gut daran, sich diese grundsätzlichen Weisheiten immer wieder zu verinnerlichen. So wird wohl vermeidbar, dass nach vielen Landungen plötzlich eine davon kläglich aus dem Ruder läuft.
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