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Helikopterausflug - Mal etwas anderes

Verfasst: 19.08.2018 12:39
von swisseagle
Seit einem Menschenalter fliege ich Flächenflugzeuge (Segelflugzeuge und Motorsegler). Da kam mein Sohn anlässlich meines runden Geburtstages auf die Idee, mir ein Präsent in Form eines Gutscheines für einen Helkopterflug zu schenken. Ein absolut nahtlos passendes Geschenk.

Also fand ich mich eines Tages am Flughafen Zürich ein und wurde mit zwei anderen Fluggästen mit einem Kleinbus in den westlichen Teil des Flughafens gebracht, wo unser PIC die letzten Checks an seinem Jet-Ranger durchführte.
Ich konnte neben dem Piloten Platz nehmen - auf der linken Seite - ganz im Gegensatz zu Flächenflugzeugen, wo der "Kutscher" immer links und der Co oder Passagier rechts sitzt. Warum das so ist, blieb mir bis heute leider verschlossen.

Wir schnallten uns an; kurz darauf drehten die bieden Turbinen hoch und die Rotorblätter kamen ebenfalls auf Touren. Wir hoben ab und gingen quer über das Vorfeld des Flughafens in den Steigflug über. Ein wunderbarer Hebsttag mit grandioser Sicht. Unten verfärbte sich bereits das Laub der Wälder von gelb bis rötlich braun. Rechts, etwas über uns, trieb ein Heissluftballon gemächlich über den Himmel. Wir blieben in respektvoller Entfernung, konnten aber sehen, wie uns die Insassen aus dem Ballonkorb zuwinkten.

Stetig steigend näherten wir uns dem Voralpengebiet und flogen der Churfirstenkette östlich des Walensee's entgegen. Dann wurde es richtig interessant. In Schlangenlinien kurvte unser Heli zwischen den mächtigen Felsormationen der Churfirsten hindurch und sank immer wieder bis auf die einsamen Geröllfelder hinab, die im Tiefflug unter uns hindurchzogen. Anschliessend wieder Steigen und das Ganze nochmals, weil es so schön war.

Dann wurde vom PIC ein ganz besonderer "Leckerbissen" serviert: Wir gingen über dem Alpsteingebiet in einen gestreckten Sinkflug über und ich rätselte bereits, ob das das Ende der Vorstellung sein sollte. War es nicht. Bald tauchte vor uns ein einsamer Berggasthof auf, auf den wir direkt zusteuerten. Vor der "Oase" eine kleine Wiese, am Rand ein mächtiger Nussbaum. Der Jetranger verlangsamte die Fahrt und kurz darauf setzten wir sanft auf. Die wenigen Wanderer auf der Terrasse des Gasthofes drehten ihr Köpfe, als wäre gerade ein UFO gelandet.

Nach dem Aussteigen begaben wir uns ebenfalls zu Speis und Trank auf die Sonnenterrasse und genossen mit unserem Piloten
die herrliche Atmosphäre, den beeindruckenden Blick auf das Bergpanorama sowie die äusserst schmackhafte regionale Verpflegung.

Nach etwas einer Stunde Essen, Trinken und Plaudern nahmen wir wieder in unserem Heli Platz, starteten und nahmen Kurs zurück zum Heliport auf dem Flughafen Zürich. Ein sehr schönes Erlebnis - auch für einen diesbezüglich recht verwöhnten aktiven Aviatiker. Was ist doch Fliegen schön - in allen seinen Varianten.